Was war das erste Ideenbuch, das LEGO® auf den Markt gebracht hat? Die Antwort lautet natürlich – es könnte nicht einfacher sein: Ideenbuch Nummer 1.
Heute schauen wir uns dieses seltene Objekt von 1960 einmal genauer an. Mein Exemplar ist noch ganz gut in Form, obwohl es schon über 60 Jahre alt ist.
In diesem Beitrag findest Du viele schöne Bilder und ein umfassendes Video, in dem Du jede Seite des ersten LEGO-Ideenbuchs detailliert sehen kannst. Außerdem verlinken wir für Dich die bekanntesten Verkaufsplattformen, auf denen Du mit etwas Glück dieses schöne Ideenbuch kaufen kannst. Glück brauchst Du deshalb, weil gute Exemplare nicht immer angeboten werden.
Wenn Du Fragen hast oder eigene Erinnerungen teilen möchtest, dann nutze gern unsere Kommentarfunktion.
Viel Spaß und gute Unterhaltung!
Basisinfos zu Ideenbuch 1
- Name: Ideenbuch 1
- Erscheinungsjahr: 1960
- Veröffentlicht in: Europa
- LEGO Ideenbuch 1 kaufen: bei Ebay oder Kleinanzeigen oder Bricklink
Video: LEGO-Ideenbuch 1
Tipp: Wenn Du noch mehr Videos zu Ideenbüchern und LEGO-Büchern suchst, denn schau unbedingt in unserem YouTube-Kanal in der LEGO-Bücher-Playlist vorbei. Weitere Blogbeiträge zu LEGO-Büchern findest Du auch hier in unserem Blog in der Kategorie LEGO-Bücher.
Ideenbuch 1: Kurze historische Einordnung
Wir befinden uns im Jahr 1960. Der Röhrenstein von LEGO ist erst seit zwei Jahren auf dem Markt. Es gibt die ersten Baukästen, die ersten kleinen Steineboxen und die bekannten kleinen Plastikautos von LEGO.
Das Sortiment ist damals noch sehr überschaubar. Man könnte sagen „klein“. Der Collectors Guide fasst alle Produkte, die LEGO 1960 auf den Markt bringt auf nur vier Seiten zusammen:
Auf Seite 37 sehen wir Ideenbuch 1. Es kam 1960 auf den Markt und wurde bis 1963 produziert.
Was gibt es Schöneres als Grundbaukästen (Basic-Baukästen) mit vielen einfachen Steinen und dazu ein Ideenbuch?! Das waren die puristischen 60er-Jahre bei LEGO. Herrlich!
Das Cover
Der Umschlag ist in einem sympathischen Blau gehalten. Im oberen Bereich des Covers sehen wir verschiedene europäische Flaggen und zwischendrin eine LEGO-Fahne. Rechts sind zwei 2×4-Bricks in Gelb und Blau zu sehen. Der blaue Baustein zeigt seine Unterseite mit den typischen Röhren, wie sie 1958 von LEGO patentiert wurden. Unten in der Mitte ist das alte LEGO-System-Logo positioniert.
Das Cover besteht aus einer Vorder- und Rückseite. Es ist ganz typisch, dass sich das Außencover von Ideenbuch 1 löst. Das ist auch der Grund, warum das Ideenbuch bei Ebay und Kleinanzeigen oft ohne Außenhülle angeboten wird.
Oft fehlen auch die kleinen Seitenklappen. Bei meinem Exemplar existiert zumindest eine der beiden noch, allerdings hat sie sich gelöst.
Auf der Innenseite des Covers sehen wir eine Auswahl an LEGO-Bausteinen, die es Anfang der 60er-Jahre gab.
Intro von Ideenbuch 1
Auf den ersten beiden Seiten des Ideenbuchs gibt es einiges zu lesen:
Hier ein Blick auf die linke Seite:
Hier steht (Zitat):
Das LEGO Bauideen-Buch Nr. 1 soll allen Freunden des LEGO-Systems Anregungen vermittelt. Die abgebildeten Modelle wurden für alle Altersstufen ausgewählt und zeigen vom kleinsten bis zum grössten Modell, wie vielseitig mit LEGO-Steinen gebaut werden kann. Eimige Modelle werden in Bauabschnitten gezeigt, um eine anschauliche Bauhilfe zu geben.
Nun ein Blick auf die rechte Seite:
Hier steht (Zitat):
LEGO ist unterhaltend und lehrreich für Spiel und Hobby. LEGO regt Phantasie und Schaffensfreude an. Kinder und Erwachsene sind von LEGO hell begeistert, Klein und Gross können sich stundenlang mit LEGO beschäftigen. – Jeder LEGO-Geschenkkarton ist ein Spielzeug für sich, aber alle Elemente können miteinander verbaut werden und ergänzen sich gegenseitig. LEGO gibt es in Geschenkkartons verschiedener Grösse und in kleinen, preiswerten Ergänzungsschachteln. Mit Hilfe der Ergänzungsschachteln kann das LEGO-System planmäßig ausgebaut werden. – Wenige Bauelemente und viele Kombinationsmöglichkeiten – das ist das LEGO-System. Mit LEGO kann man nach Vorlage und frei nach Phantasie bauen – bitte versuch es selbst. LEGO wünscht viel Vergnügen!
Ich finde es immer ultra spannend, alte Marketing-Texte zu lesen. Macht Euch klar, dieser Text hier ist von 1960. Und trotzdem stecken so viele interessante Punkte darin, die für mich LEGO von früher zu einem so genialen Spielzeug machen.
Einer der besten Sätze ist meiner Meinung nach: „Wenige Bauelemente und viele Kombinationsmöglichkeiten – das ist das LEGO-System.“
Interessant ist auch, dass sich LEGO bereits 1960 an kleine und große Baustein-Fans gerichtet hat. Zitat: „Kinder und Erwachsene sind von LEGO hell begeistert, Klein und Gross können sich stundenlang mit LEGO beschäftigen.“
Was es damit auf sich hat, sehen wir gleich …
14 Abschnitte von Klein bis Groß
Ideenbuch 1 zeigt in 14 Kapiteln kreative Modelle für ganz verschiedene Altersgruppen.
Kapitel 1 ist „für die Kleinen“:
In Kapitel 2 wird der Bau von Häusern gezeigt:
Kapitel 3 zeigt Mühlen und Kräne:
Kapitel 4 geht einen Schritt weiter und zeigt Möglichketen, eine ganze LEGO-Stadt zu bauen:
Kapitel 5 gibt Beispiele für alte LEGO-Eisenbahnen. Könnt Ihr den gelben Wagen erkennen? Er rollt tatsächlich auf Schienen aus Bricks. Verrückt.
Kapitel 6 zeigt den Bau von Schiffen:
Daran schießt sich Kapitel 7 mit dem Thema „Flugzeuge“ an:
Kapitel 8 zeigt, wie man aus LEGO-Steinen Anfang der 60er-Jahre Puppenmöbel und Puppenstuben bauen kann. Das erinnert mich an die Home-Maker-Serie von LEGO, die allerdings erst in den 70er-Jahren herauskam.
Natürlich darf auch das Thema „Tiere“ nicht fehlen. Kapitel 9 gibt Anregungen:
Wer glaubt, dass LEGO das Thema „Mosaik“ erst in den letzten Jahren für sich entdeckt hat, der irrt. Kapitel 10 zeigte bereits 1960, wie man aus Bausteinen mosaikähnliche Bilder baut. Dabei denke ich gerade an unser großes LEGO-Logo-Mosaik aus unzähligen Bricks und unser Falkenritter-Wappen aus LEGO-Steinen.
Wow! Die MOCs werden langsam immer größer. In Kapitel 11 sehen wir mittelalterliche Bauten und Häuser:
Kapitel 12 gibt jungen Erwachsenen Anregungen für das eigene Traumhaus:
Unter der Headline „Hobby“ steigen wir in Kapitel 13 in den Bau von richtigen Architektur-Modellen ein:
Hier ein detaillierterer Blick auf das mittlere Foto. Es zeigt die amerikanische Botschaft in Kopenhagen Anfang der 60er-Jahre gebaut aus Lego-Steinen.
Wie weit man solche architektonischen Großentwürfe mit LEGO-Bausteinen treiben kann, zeigt Kapitel 14:
Wahnsinn! Das ist wirklich beeindruckend. Habt Ihr schon einmal einen Wolkenkratzer aus LEGO-Steinen gebaut, der größer war als Ihr selbst?
Wie viele weiße Bausteine da wohl drin stecken? Ihr könnt ja Eure Schätzung mal in die Kommentare schreiben.
Die drei anderen Bauwerke aus Kapitel 14 sind aber auch ziemlich stylisch.
Hier das La Prevoyance Sociale in Belgien aus LEGO-Steinen:
Hier das SAS Haus in Kopenhagen komplett aus LEGO-Steinen:
Und hier De Bijenkorf in Holland ebenfalls aus LEGO-Steinen gebaut:
Nebenbei: Im Video oben lasse ich Euch auf jeder einzelnen Seite an meinen Gedanken teilhaben. Macht es Euch gemütlich mit einem entspannten Getränk und klickt gern das Video an.
Hintere Innenseiten
Am Schluss des Ideenbuches sehen wir eine Auflistung der damals gängigen Kunststoffautos von LEGO und dazu passende Verkehrsschilder, Bäume und Fahnen:
Außerdem werden grundlegende Bautechniken gezeigt, die eigenen Kreationen (MOCs) mehr Stabilität geben.
Die Klappe am Rückseiten-Cover hat sich bei mir über die Jahre gelöst. Der Aufdruck illustriert noch einmal das stabile Röhrensystem der LEGO-Steine:
Die Rückseite
Mit einem Foto einer typischen LEGO-Stadt aus den 60er-Jahren endet Ideenbuch 1:
Basis der Szene ist eine Papp-Grundplatte, die wie ein Spielplan von einem Brettspiel aufgeklappt wird. Darauf stehen Häuser aus LEGO-Steinen. Die Straßen werden von kleinen Plastikautos befahren. Mir gefällt der kleine Käfer am besten.
Fazit
Ich finde es faszinierend, was 1960 schon möglich war. LEGO-Ideenbuch 1 zeigt uns, dass man für kreative LEGO-Modelle nicht unbedingt unendlich viele Bausteinformen und Farben benötigt. Viele Dinge kann man ganz einfach darstellen. Mitunter etwas abstrakter, aber doch sehr charmant.
Wie weit man ins Detail gehen kann, wann man Modelle viel größer baut, zeigen die letzten Kapitel. Mich beeindrucken die Bilder von den architektonischen Großmodellen besonders.
Apropos Architektur: LEGO hat in den 60er-Jahren spezielle Bausteine für Architekten auf den Markt gebracht. Wer LEGO-Modulex noch nicht kennt, der sollte unbedingt mal in den folgenden Beitrag klicken: Modulex: Mini-LEGO® für Architekten aus den 60er-Jahren
Was ist Euer Fazit?
Schreibt es gern in die Kommentare. Wir lesen uns!
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich bin relativ neu bei Lego gelandet, kommend von einer Sammlung mit älteren Modellen von Flugzeugen (aus Plastik und Metall). Lego ist da ja was gaaanz anderes. Habe mir aber vorgenommen, vor allem einige ältere Bausätze und Ideen nachzubauen, wie z.B. die Bausätze 303, 311, 320 und 367 – jeweils die Flugzeugbezogenen Bausätze. Dieses Ideenbuch hat mir – ganz im Sinne des Buchs – weitere Ideen geliefert. Danke für die Vorstellung diese Ideenbuchs!
Hi Albrecht,
da hast Du Dir sehr schöne Modelle ausgesucht. Mir persönlich gefällt Set 320 richtig gut. Leider bekommt man es mit Box und Anleitung aktuell nirgendwo. Aber man kann ja über Bricklink die Teile herausbekommen und das Set mit einer digitalen Bauanleitung nachbauen.
Beste Grüße
Basti