Diese schöne kleine LEGO®-Schmiede besteht tatsächlich aus weniger als 100 Teilen. Der Steckkasten kam 1984 unter der Set-Nummer 6040 im Zuge der ersten Welle der grauen LEGO-Burgen Auf den Markt. Sehr überraschend ist, dass das Set ein geheimes 2-in-1-Set ist. Dazu gleich mehr.
In diesem Beitrag geben wir Dir einen umfassenden Einblick, zeigen Dir die extrem seltene Original-Verpackung, teilen schöne Bilder und ein Review-Video mit Dir und verlinken die Bauanleitung sowie die aktuellen Preise.
Wenn Du Fragen hast, dann schreib es gern in die Kommentare.
Gute Unterhaltung!
Basisinfos zu LEGO 6040 auf einen Blick
- Set-Nummer: 6040
- Name: Burg-Schmiede (Blacksmith Shop)
- Erscheinungsjahr: 1984
- Teilezahl: 82 Teile + 2 Minifiguren + 1 Pferd
- Bauanleitung LEGO 6040: findest Du unten in diesem Beitrag
- gebraucht kaufen: bei Ebay
- gebraucht kaufen: bei Ebay Kleinanzeigen
LEGO 6040 hautnah im Video
Der seltene Original-Karton
Die OVP ist heute sehr selten zu bekommen. Wenn sie angeboten wird, ist sie meistens sehr teuer. Nicht selten werden Preise um die 200 Euro dafür aufgerufen.
Meine Box ist für das Alter in einem recht guten Zustand.
Das Artwork ist sehr simpel gehalten: Gelber Karton mit LEGOLAND-Schriftzug und dem coolen 80er-Jahre-Design, das wir alle so lieben.
Meine Box hat übrigens auch noch ein Preisschild auf der Seite:
17,50 D-Mark für ein Set mit rund 100 Teilen ergibt einen Teilepreis von 17,5 Pfennig pro Teil.
Was wäre das wohl heute?
Auf der Rückseite sind mehrere alternative Modelle zu sehen. Besonders interessant ist der kleine Turm mit Pferdewagen ganz rechts auf der Rückseite. Warum? Der Turm ist tatsächlich ein offizielles B-Modell, dessen Bau auf Seite 2 der Bauanleitung detailliert gezeigt wird. Cool, oder?
Ist LEGO-Set 6040 vielleicht in Wirklichkeit das allererste Creator-Set der Geschichte? Spannende Frage.
Die Bauanleitung von LEGO-Set 6040
Die Anleitung ist kompakt und sehr flach. Die Größe entspricht in etwa der Größe eines CD-Covers.
Entfaltet sieht die Vorderseite so aus:
In nur 12 Bauschritten steht die mittelalterliche Schmiede fertig vor Dir.
Für einen tollen Überraschungseffekt sorgt die Rückseite, denn hier zeigt LEGO die Bauschritte zu einem zweiten Modell.
Wie cool ist das denn?
Ich wage die steile These, dass LEGO-Set 6040 tatsächlich das einzige klassische Ritterset ist, das eine offizielle Alternativ-Bauanleitung im Lieferumfang hatte. Oder kennt Ihr ein anderes klassisches LEGO-Ritterset mit einem offiziellen B-Modell?
Genial!
Bei mir war die Freude extrem groß, als ich das zum ersten Mal entdeckte. Viele von Euch wissen das vielleicht noch gar nicht. Und auch damals war es ein toller Überraschungseffekt, dann auf der Verpackung steht nicht, dass dieses schöne kleine Set in Wirklichkeit ein 2-in-1-Set ist.
Die Minifiguren zur kleinen LEGO-Schmiede
Set 6040 kommt mit zwei Minifiguren um die Ecke. Ein Soldat der Löwenritter mit gekreuzten Hellebarden auf dem Torso und ein Schmied mit brauner Schürze. Außerdem kommt noch ein tolles schwarzes Pferd dazu.
Kleiner Hinweis am Rand: Der Schmied taucht in ähnlicher Form im Jahr 2010 im LEGO-Ritter-Adventskalender wieder auf.
Die braune Schürze des Schmieds in Set 6040 ist übrigens in Wirklichkeit ein brauner Umhang, der nach vorn gedreht ist. Eine lustige Idee. LEGO tickte damals noch anders als heute. Viele vorhandene Teile wurden kreativ neu verwendet. Heute würde LEGO wahrscheinlich einfach eine Schürze als Fertigteil herstellen.
Das braune Cape ist sehr selten. Es kam tatsächlich nur in Set 6040 vor und wird heute bei Bricklink für gesalzene Preise angeboten. Hier mal ein Screenshot:
Mein Tipp: Achtet unbedingt darauf, dass die Schürze dabei ist, wenn Ihr das Set gebraucht kauft.
LEGOs erste mittelalterliche Schmiede im Detail
Im Video oben baue ich mit Euch zusammen die mittelalterliche Schmiede zusammen und schwelge in Erinnerungen an LEGOs goldenen 80er-Jahre.
Nach entspannten 10 bis 15 Minuten Bauzeit steht Set 6040 dann vor Dir.
Hier fällt sofort die simple Gestaltung auf. So wird der Schmiedeofen zum Beispiel aus roten Steinen gebaut, die mich von ihrer Farbe ganz stark an rote Backsteine erinnern. Dabei denke ich sofort an das rote Tor der ersten Falkenritter-Festung (LEGO 6073). Dazu habe ich im Beitrag auch eine interessante These entwickelt.
Und auch der Amboss in seinem strahlenden Basic-Blau könnte symbolisch für Eisen stehen.
Das Set ist klein und handlich. Hier mal ein Bild der Einzelteile. Es ist cool, wie einfach LEGO damals Sets kreiert hat.
Und es kommt noch etwas Geniales hinzu: Alte Rittersets von LEGO konnte man ganz einfach modular mit anderen Rittersets erweitern. Das Zauberwort hieß: zusammenzustecken.
Graue LEGO-Technic-Bricks und Pins machten es möglich.
Im Video ganz oben zeige ich ganz genau, wie man mehrere Rittersets zusammenstecken und kombinieren kann.
Hier noch ein Bild, wie ich die mittelalterliche Schmiede (LEGO 6040) und das mittelalterliche Gasthaus (LEGO 6067) ganz einfach zusammenstecke, um eine größere Spielwelt zu erzeugen:
Und es geht noch weiter: Ich stecke zu Set 6040 und zu Set 6067 zusätzlich noch das Falkenritter-Set 6062 dazu:
Und so könnte man beliebig viele weitere klassische LEGO-Rittersets dazustecken. So entsteht Stück für Stück eine immer größere Ritterwelt. Ist das nicht genial?
Und da ist auch der Schmied in seiner kleinen Schmiede (LEGO 6040) zu sehen:
Das überraschende B-Modell: ein Turm
Apropos kreative Erweiterung: Ganz oben hatte ich ja schon geschrieben, wie cool ich es finde, dass LEGO-Set 6040 mit einer Anleitung für ein B-Modell daherkommt.
Hier kommt der kleine Turm mit Pferdewagen:
Es sind sogar noch ein paar LEGO-Steine übrig:
Und so sieht der Turm von hinten aus:
Gerade im oberen Teil erkennt, man, dass es ein Alternativmodell ist. Hier könnte man aber noch graue Platten aus dem eigenen Fundus dazu stecken, um die roten Platten zu verdecken.
Ich finde das B-Modell trotzdem sehr gelungen.
Es zeigt, wie LEGO in den 80er-Jahren unterwegs war. Getreu dem Motto: Jeden Tag ein anderes Spielzeug.
Was haltet Ihr von LEGO-Set 6040?
Hattest Ihr es auch?
Wir freuen uns auf Eure Geschichten und Erinnerungen. Schreibt es gern in die Kommentare.
Wir lesen uns!
P.S. Wer sich dafür interessiert, wie die aktuellste Schmiede von LEGO aussieht, der findet hier ein cooles Video:
17 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich kenne überhaupt keine Legoland-Sets mit B-Modell in der Anleitung. Oder irre ich mich? Vielleicht war dies der kurzlebige Versuch, das Konzept der B-Modelle aus der damals neuen Technic-Reihe nach LL zu bringen? Oder war einfach zuviel Platz in der Anleitung übrig?
Hallo Julius,
ich glaube nicht, dass Platz in der Anleitung übrig war. Man hätte ja von Vornherein eine kleinere Anleitung entwerfen können. Das B-Modell ist schon Absicht gewesen, da bin ich mir ganz sicher. Leider hat LEGO diese tolle Idee nicht weiter verfolgt und (soweit ich weiß) nur in diesem Set realisiert.
Beste Grüße
Basti
Hallo Basi,
tolles Review! Das mit dem braunen Cape hatte ich gar nicht auf dem Schirm – ich hab noch 2 Stück in meiner Ritter-Ersatzteil-Kiste 😀
Bitte Bitte Bitte mach mal einen Beitrag oder ein Video dazu:
https://www.1000steine.de/de/gemeinschaft/forum/?entry=1&id=126923
Du hast alle Sets – steck die doch bitte einmal zusammen – das würde mich riesig freuen 🙂
Bitte macht weiter so!
Hallo Bobby,
Deine Idee ist super und in der Tat haben wir das Projekt schon länger im Kopf. Dazu soll es ein Video geben. Zum Genießen 🙂
Wir arbeiten daran.
Vielen Dank für Dein tolles Feedback.
Beste Grüße
Basti
Einfach schön , wenig Teile so geschmackvoll arrangiert und dazu soviel kreative Möglichkeiten. Das ist für mich Lego wie ich es als Kind lieben gelernt habe .
Klasse Artwork des Kartons , simpel aber gut . Dazu die angedeuteten B Modelle , braucht meiner Meinung keine Extra Anleitung das macht doch den Reiz aus es nachzubauen .
Lego sollte wieder so eine Serie mit verschiedenen Retrothemen anbieten .
Der DM Preis führt einen vor Augen das Lego schon immer einen ,,soliden ,, Preis hatte . Aber wahrscheinlich sind diese Steine auch in Billund aus der Maschine gefallen .
Sehr schön fotografiert und toll präsentiert. Das erste Creator 2 in 1 Set ist dies aber nicht, denn die 4,5 und 12 Volt Züge sowie die einzelnen Waggon-Sets hatten ja mindestens ab 1980 (vorher kenne ich mich nicht aus) immer eine Anleitung für ein offizielles B-Modell mit abgedruckt.
Vielen Dank für die Ergänzung! Das müssen wir uns gleich mal genauer ansehen 🙂
Beste Grüße
Basti
Also ich muss mich erstmal richtig über euch beschweren… ihr habt mit eurem block und eurem YouTube Kanal mit dazu beigetragen bei mir ne echte Sucht wieder zu aktivieren:
Lego! – im speziellen „Castle“ aus den 80ern!
Hab die alte Kiste bei den Eltern ausgegraben und mit dem Vorwand es sei für meine Kinder die alten Ritter-Sets mit Hilfe von online-Anleitungen wieder weitgehend hergestellt!
Mit dabei das Guarded Inn, die Falkenritter Burg mit dem roten Tor, diverse Mauerstücke mit Belagerungsmaschinen, das Zelt, zwei Boote, die beiden Wolfpack Sets, Katapulte sowie das Forestmen Baumversteck!
Ihr würdet zurecht sagen: “ein Fest!“
Die Schmiede hatte ich sogar zweimal…
Ihr macht mit euren Reviews und Hintergrundinfos zu den diversen Modellen einen super Job!
Vielen Dank
Lieber Volker,
vielen Dank für Deine liebevolle Beschwerde 🙂 Wir wissen ganz genau, was DU meinst.
Beste Grüße
Basti
Hey, danke für den tollen Gedankenaustausch. Es ergibt für mich tatsächlich wenig Sinn, warum Lego den modularen Gedanken dermaßen aufgegeben hat. Die Firma will doch Geld verdienen und mit gut konzipierten Serien, bei denen man alle Einzelteile zu einer schönen Spielwelt kombinieren kann, schafft man sich doch seine eigenen kleinen und großen „Klemmbausteinjunkies“. Andere Hersteller erkennen die liegengelassenen Potenziale heute. Nunja, anderes Thema…Bei diesem Set gefällt mir vor allem das geradezu unfertig wirkende B-Modell. Es ist zwar hübsch anzusehen, aber es hinterlässt psychologisch den Drang (mehr als nur eine Einladung) es weiterzubauen und aufzufüllen und schon ist man mittendrin im Spiel. Ich hoffe wirklich dieses Set eines Tages in einem hübschen Konvolut zu entdecken und dann zu vervollständigen. Ich denke einfach so würde ich es mir, auch gebraucht, nicht kaufen. Dafür habe ich mit dieser 80er-Jahre Ritterserie zu wenig Kindheitsverbindungen.
Danke für eure Arbeit und weiter so!
Ich finde die Schmiede total schön. Leider gab es die nicht mehr ab 1990, als LEGO für mich als Ostkind (ohne schenkende Westverwandtschaft) zugänglich wurde. Aber das Set erinnert mich an 6016. Super einfaches Set mit einem sehr simplen Wagen, das ich sogar 2 mal hatte. Wie häufig ist denn der nackte Oberkörper des Schmieds?
Vielen Dank für euren Output! Sehr motivierend sich wieder damit zu beschäftigen.
Hi André,
den gelben Torso gab es (wenn ich bei Bricklink richtig geschaut habe) tatsächlich nur in dem Set. Danke für den Hinweis.
Beste Grüße
Basti
Hallo ihr Beiden , mittlerweile hab ich die Schmiede 3 Mal und alle male ist das braune Cape mit dabei ;o) 6080,6055,6073, 2x 6035, Ich bin halt gerade definitiv dabei die Ersten wellen der Classic Castle zusammenzustellen . diverse Sets sind auch per Konvolut bei mir eingetrudelt . Zudem den Geilen Aufräumsack cloth03 ist grad letzte Woche bei mir in der Haustür eingefallen ich freu mir ein Ast …….Ich hab ja mit Andi auch schon per E-Mail Kontakt aufgenommen Bez. 5580,5571 ,mit Trailern und klassse toll eine Antwort von ihm erhalten ……Rückantwort ist raus … ;o)
Ohhh ja, die alten Rittersets machen trotz ihres Alters noch RIESEN Spaß 😛
Ich habe dieses Set an meinem 7. Geburtstag genau 3 mal bekommen. Erst hatte mich das geärgert, aber dann war ich froh. 3 Türme und dazwischen die Schmiede und schon hatte ich meine Burg zusammen.
Super Idee! So sollte Kreativspielzeug sein 🙂