Frage: Wann kam eigentlich die erste Polizeistation von LEGO® mit Minifiguren auf den Markt?
Das war 1979, ein Jahr nachdem das LEGO-Männchen das Licht der Welt erblickte. Die Polizeizentrale erschien unter der Set-Nummer 381 und hat trotz ihres noppigen 70er-Jahre-Stils auch heute noch einen frischen Look. Das liegt an den simplen Farben und der aufgeräumten Art.
In diesem Beitrag zeigen wir Euch LEGO-Set 381 detailliert. Ihr bekommt viele Bilder, Infos und sogar ein Video, in dem Ihr die Polizeistation hautnah erleben könnt. Außerdem verlinken wir Euch die digitale Bauanleitung und einen Überblick über die aktuellen Preise (auf Bricklink).
Fragen könnt Ihr gern in den Kommentaren stellen.
Gute Unterhaltung!
Keyfacts zu LEGO 381
- Set-Nummer: 381
- Name: Polizeizentrale (Police Headquarter)
- Erscheinungsjahr: 1979
- Teilezahl: 348 Teile + 4 Minifiguren
- selben bauen: Bauanleitung (LEGO 381)
- Was kostet das Set aktuell? Preis LEGO 381 (Bricklink)
LEGO 381 hautnah im Video
Die seltene Box von LEGO-Set 381
Meine Box ist etwas mitgenommen. Ich bin aber sehr froh, sie bekommen zu haben, denn der Karton von Set 381 ist etwas seltener.
Selbstverständlich kann man alte LEGO-Kartons auch restaurieren. Dazu wird es in Zukunft bestimmt auch noch Videos von uns geben. Klickt Euch gern in unseren YouTube-Kanal. Da warten tolle Reviews und Tutorial-Videos auf Euch.
Mich persönlich stören ein paar Schäden an alten OVPs nicht extrem. Gerade im Vintage-LEGO-Bereich hat das auch einen gewissen Charme. Wir dürfen nicht vergessen, die Box von Set 381 ist immerhin schon mehr als 40 Jahre alt.
Was ich an Kartons von 70er-Jahre-Sets und 80er-Jahre-Sets besonders mag, ist die simple Gestaltung.
Bei Baukasten 381 ist der Hintergrund des Covers einfarbig und das Set ist in seiner vollen Schönheit zu sehen. Man sieht, was man bekommt. Hier lenken keine künstlichen Photoshop-Effekte vom Produkt ab.
Ich liebe die unaufgeregte und entspannte Farbigkeit des Sets. Und ich liebe die modularen Möglichkeiten von alten Baukästen, die mit vielen Basic-Steinen und einfachen Elementen viele kreative Möglichkeiten begünstigten.
Die Rückseite der Box kommuniziert ganz aktiv: Bau aus dem Set doch auch mal etwas anderes. Genial! Genau das ist die Kernkompetenz von Klemmbausteinen.
Wie Ihr seht, ist die OVP der Polizeistation eine klassische Schiebebox. Ich mag diese Art der Verpackung am liebsten. Man kann Schiebeboxen nämlich ganz einfach öffnen und schließen und sie sehen immer wieder aus, wie originalverpackt.
Und so sieht der Innenkarton aus, wenn man ihn komplett aus der Außenhülle herauszieht.
Die Bauanleitung der Polizeizentrale 381
Die Anleitung ist ein großes Faltblatt und zusammengelegt extrem flach.
In nur 19 Bauschritten ist die Polizeizentrale fertig zusammengesteckt. Das ist richtig cool.
Entfaltet bringt es die Anleitung auf eine stolze Größe. Man braucht auf dem Tisch schon etwas Platz.
So sieht die Vorderseite der Anleitung aus:
Und so sieht die Rückseite der Anleitung aus:
Schon beim ersten Blick in die Anleitung fällt eine Sache sofort auf: Es werden ganz viele Bricks und Standard-Bausteine gesteckt. Das ermöglicht natürlich eine extreme Variabilität bei eigenen kreativen Bauvorhaben mit den Steinen des Baukastens.
Schaut mal wie viele brauchbare weiße LEGO-Steine in dem Set enthalten sind:
Eine weitere Sache, die beim Blick in die Anleitung auffällt: Bereits in Bauschritt 3 (siehe Anleitung oben) ist man schon auf einer tollen Bauhöhe. Das wäre bei heutigen LEGO-Bauanleitungen nicht denkbar.
In Bauschritt 9 sind wir schon auf Etage 2. Große schwarze Platten in 6×16 decken stabil das Untergeschoss ab.
Solche Platten können dann natürlich auch zu einem Dach einer Bushaltestelle oder eines kleinen Häuschens werden. Auf der Rückseite der Box sind einige coole Anregungen.
Die Minifiguren der LEGO-Polizeistation 381
Im Set sind vier Minifiguren enthalten. Sie waren damals noch sehr frisch, denn das LEGO-Männchen kam ein Jahr zuvor (1978) auf den Markt.
Die Figuren sind simpel gestaltet, haben keine Namen und sind super zum Spielen geeignet.
Drei der vier Figuren haben eine Polizeiuniform. Eine Figur hat einen Blaumann und fungiert als Fluglotse. Vielleicht repariert er auch die Fahrzeuge des Sets.
Zwei Figuren haben Helme und Overalls, zum Motorradfahren und Hubschrauberfliegen.
Und ein Streifenpolizist mit Polizei-Mütze darf den Streifenwagen fahren.
Zwei der drei Polizeibeamten haben Walkie-Talkies. Pistolen und Gewehre sucht man vergeblich. Die Welt Ende der 70er-Jahre scheint deutlich friedlicher gewesen zu sein. *Ironie off*
LEGO-Motorrad Ende der 70er-Jahre
1979 gab es noch keine LEGO-Motorräder als gegossenes Fertigteil (die gibt es erst ab 1983). Deshalb besteht das Motorrad aus Set 381 aus mehreren Einzelteilen.
Mir persönlich gefällt das Bike sehr gut. Für damalige Verhältnisse echt genial umgesetzt.
Die Polizei-Schriftzüge hinten am Motorrad sind übrigens Drucke.
Streifenwagen mit Cabrio-Dach
In nur 9 Bauschritten ist der Polizeiwagen einsatzbereit.
Die karge Front lässt bei mir Fragezeichen kreisen. Wo sind die Scheinwerfer?
Dabei wäre es kein Problem, einfach ein paar transparente 1×1-Plates als Scheinwerfer einzusetzen. In Bauschritt 3 könnte man nämlich die weißen Plates einfach tauschen.
Da hätte LEGO auch selbst drauf kommen können, oder?
Eine weitere Sache, die ich schräg finde, ist, dass der Streifenwagen kein Dacht hat. Es handelt sich nämlich um ein Polizei-Cabriolet.
Ist der Baukasten vielleicht geografisch in Kalifornien angesiedelt? *grins*
LEGO hätte dem Streifenwagen auch ein Dach spendieren können. Der Helikopter zeigt, wie es geht – einfach mit einer schwarzen Platte (siehe Bild weiter unten).
Cool finde ich, dass die Türen des Streifenwagens bedruckt sind.
Polizei-Helikopter aus ganz vielen LEGO-Steinen
Ebenfalls im Set enthalten ist ein Heli. Er ist in nur 12 Bauschritten fertig und besteht aus sage und schreibe 52 Bausteinen. Das ist echt genial. Zumal es sich um viele Basis-Steine handelt.
Heute werden LEGO-Hubschrauber oft aus wenigen Fertigteilen gebaut, was die Modularität und Kreativität ganz erheblich einschränkt und somit das Potenzial der Klemmbausteine deutlich verringert.
Irgendwann bestehen LEGO-Helikopter vielleicht nur noch aus drei Teilen. Dann sind wir fast auf Playmobil-Level. *Grins*
Was mich an dem Heli von Set 381 so begeistert, ist, dass das Fluggerät sogar Türen und eine Scheibe hat. Mit ein paar zusätzlichen Rädern könnte man also aus dem Hubi sogar ein Auto bauen.
Und schaut Euch mal die Kufen und Rotorblätter an. Es sind normale noppige Platten, die super geeignet sich, andere Dinge daraus zu bauen.
Ist das nicht die Idee von LEGO, die wir alle so lieben?
Wie bei dem Streifenwagen sind die Türen beim Helikopter auch bedruckt.
Was im Cockpit des Helis fehlt, sind Steuerhebel oder ein Steuerrad. Die Fantasie regelt das.
Hier ist noch ein Bild von allen drei Fahrzeugen des Sets 381 auf einem Bild:
Die LEGO-Polizeistation 381 im Detail
Was sofort auffällt, wenn man Set 381 betrachtet, ist die Straßen-Grundplatte.
Sie hat den großen Vorteil, dass man das Set nicht nur als Polizeistation bespielen kann, sondern auch ganz einfach umbauen kann. Auf der Rückseite der Box weiter oben habt Ihr ja schon die alternativen Bauvorschläge gesehen.
Die Straßenplatten sind übrigens ein Jahr vorher (1978) auf den Mart gekommen. Im Video oben erzähle ich darüber und gebe mit Hilfe des Collectors Guide eine zeitliche Einordnung für Euch.
Mir gefallen an der Polizeistation die simplen Farben: weiß, schwarz, gelb und ein bisschen grün und grau.
Dazu kommt, dass Set 381 aus einer riesengroßen Menge an Bricks gebaut ist, die man getreu dem alten LEGO-Slogan „Jeden Tag ein anderes Spielzeug“ immer wieder kreativ für neue Bauwerke nutzen kann.
Was mich an der Polizei-Basis von Anfang an extrem geflasht hat, ist, dass sie wie eine LEGO-Puppenstube ist.
Es ist eine Spielwelt mit mehreren Räumen, die simpel gestaltet sind aber super zum Spielen geeignet sind.
Es gibt ein Gefängnis:
Direkt neben der Arrestzelle ist die Garage für zwei Fahrzeuge.
Die transparenten Türen finde ich echt cool. Die Teile sind tatsächlich etwas seltener. Die transparente Variante der Türen kam nämlich nur in den folgenden Sets vor:
- LEGO 370: Polizeistation von 1976
- LEGO 585: Polizeistation von 1976 (baugleich mit 370)
- LEGO 590: Feuerwehr von 1978
- LEGO 381: Polizeistation von 1979
- LEGO 588: Polizeistation von 1979 (baugleich mit 381)
Burgenfans kennen die Türen zum Beispiel aus LEGO-Set 6062, dort wird das Teil in schwarz verwendet.
Die Polizeistation ist sehr puristisch. Vieles ist sehr simpel gebaut. Ein Detail sticht allerdings heraus: Das kleine Waschbecken mit dem lustigen Mini-Wasserhahn. Das Teil fetzt.
Zusätzlich gibt es im Untergeschoss noch ein Büro mit einem ganz einfachen Schreibtisch und einem bedruckten Telefon-Slope.
Eine 1×2-Fliese fungiert als Hörer, den Minifiguren super in die Hand nehmen können.
Im ersten Stock befindet sich das zweite Büro, das ähnlich eingerichtet ist, wie das Büro im Untergeschoss. Schaut mal wie simpel der Hocker gestaltet ist. Ein einfacher 2×2-Brick.
Über die Tür im Obergeschoss gelangt man auf die Landeplattform der Polizei-Basis. Die Optik ist extrem noppig und die gelben Markierungen der Plattform sind mit Plates gesteckt.
Der Helikopter passt perfekt zwischen die Plates und steht dann sehr stabil auf der Landeplattform.
Das Coole an dem Set ist, dass keine Aufkleber verwendet werden. LEGO setzte in Set 381 auf Drucke. Im folgenden Bild seht Ihr alle Teile mit Print auf einen Blick:
Zu sehen sind:
- zwei rote Telefon-Steine
- zwei weiße 2×2-Bricks mit dem Aufdruck „Police“
- vier bedruckte Türen mit der Aufschrift „Police“
- ein großer weißer 1×6-Brick mit dem Print „Police“ und
- ein weißer 1×2-Brick mit einem aufgedruckten Telefon
Beim Thema Teile dürfen wir nicht die graue Antenne auf dem Dach vergessen. Diese Antenne ist typisch für LEGOs 70er-Jahre und kostet bei Bricklink gern mal 4 bis 74 Euro.
Was mich jetzt interessiert: Habt Ihr selbst Erinnerungen an Set 381?
Hattet Ihr das Set vielleicht sogar selbst in Eurer Kindheit?
Teilt gern Eure Gedanken mit uns und schreibt es ausführlich in die Kommentare.
Wir lesen uns!
Beste Grüße
11 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Die Laterne ist auf dem Karton rechts und in der Anleitung links, ist meinem inneren Monk aufgefallen
Sehr gut 🙂
Solche Sachen fallen mir auch immer auf. Ich kann Dich also komplett verstehen.
Beste Grüße
Basti
Hi, ich kannte die Polizeistation nur aus den Katalogen aber ich wollte Sie immer haben auch wenn ich damals noch zu jung dafür war! Aus Erwachsenen Perspektive muss ich sagen finde ich Sie immer noch genial, die simplen Details, und doch ist alles wichtige zum spielen und Spaß haben dabei!
Hi Olli,
da bin ich voll bei Dir. Ich finde die Polizeistation auch zeitlos schön.
Beste Grüße
Basti
Da werden Kindheitserinnerungen wach, danke sehr.
Die Polizei wollte ich wg. der beiden roten Telefone unbedingt haben. Aber meine Eltern haben „nur“ das Nachfolge-Set bekommen. Und sie haben nicht verstehen wollen, weshalb ich enttäuscht war 😉
Hallo Holger,
ja, die roten Telefone sind echt genial. Die Teile sind zwar simpel aber sie begeistern mich immer wieder.
Ich hoffe, Du konntest Dir das Set mittlerweile selbst schenken 🙂
Beste Grüße
Basti
Moin Basti. Nein, ich habe meine alte Station in meiner City – das reicht mir.
ABER ich habe massenweise die 80er-Jahre Ritterset’s ersteigert und mir meinen Kindheitstraum (eine große Ritterburg und Unmengen an Rittern/Bauern/Robin Hood) erfüllt. Dank eBay vor Jahren noch zu erschwinglichen Preisen 😉
Ps: Danke auch an meinen Kollegen „M“, der mich auf diesen Blog aufmerksam gemacht hat.
Macht weiter so!
Hallo Holger,
herzlich willkommen hier im Blog. Vielen Dank für das tolle Feedback 🙂
Beste Grüße
Basti
Da ist sie! Meine Polizeistation! Anfang der 80er (den 1979 wäre ich gerade einmal drei Jahre alt gewesen) habe ich dieses Set zu Weihnachten bekommen – und ich habe es geliebt! In der Garage war bald zu wenig Platz, denn jedes Jahr kamen neue Polizeiautos dazu, unter anderem irgendwann die Light & Sound-Polizei, die mobile Kommandozentrale…
Und ja, die roten Telefone, die auf den kleinen Schreibtisch entstanden, habe ich immer geliebt. Sie waren etwas ganz besonderes für mich.
Das ist übrigens auch (bis auf die halbwegs aktuelle Modular Polizeistation) meine einzige Polizeistation, denn wozu sich eine neue wünschen, wenn ich doch schon eine hatte, noch dazu auf so einer tollen Straßenplatte!
Moin zusammen,
Diese tolle Polizeistation ist eins meiner Lieblingssets in meiner Kindheit. Damals habe ich die Station zu Weihnachten bekommen. Ich habe sie immer noch.. Toller Bauspaß mit einer Faltanleitung. Als Kind (und vielleicht auch heute noch) ein wenig knifflig die Steine auf der richtigen Position zu platzieren. Die damaligen Anleitungen haben nicht jeden einzelnen Bauschritt erklärt, sondern mehrere, oft viele Steine in einem Schritt zusammen gefasst. Das ging und geht aber trotzdem sehr gut…
Auch der Spielspaß mit dem Hubschrauber, dem Polizeicabrio, dem Motorrad, den Minifiguren und dem tolle großen Gebäude kam/kommt nicht zu kurz. Und die Gefängniszelle zu vergessen und die Antenne auf dem Dach hat einen Zinken weniger, aber das muss so 😉
Meine Polizeistation sieht immer noch super aus, alle Teile sind vorhanden und hat einen Ehrenplatz 🙂
LG Peter
Hallo liebe Steckkastenkrew,
ein sehr schönes Review für ein noch schöneres Set. Ich habe das Set in meiner Kindheit selber gehabt und weiß noch ganz genau, dass ich es zunächst nicht alleine aufbauen konnte und Hilfe von meiner Mutter brauchte 🙂
Die roten Telefone waren auch für mich sehr besonders und ich erinnere mich, dass es immer sehr schwierig war, die in meinern Lego Kisten zu finden. Vom Sortieren jielt ich damals nichts und hatte nur mehrere große Kisten voll. Finde da mal einen kleinen 1×2 Slope in rot, zwischen all den anderen normalen Dachsteinen!
Ein weiteres optische Highlight sind für mich die Fenster. Der gelbe Rahmen mit schwarzem Innenfenster und den grünen Läden, einfach schön. Das Set steht bei mir inzwischen prominent im Regal und wird nicht mehr abgebaut, das erspart dann auch das Suchen 😉