Im Jahr 1990 schrieb LEGO® im wahrsten Sinne des Wortes Technic-Geschichte. Denn dieses Set hier mit der Nummer 8094 war das erste programmierbare LEGO-Set der Historie. Und damit noch nicht genug. Der Baukasten kommt nämlich mit vier verschiedenen Modellen um die Ecke.
Heute schauen wir uns LEGO 8094 ganz genau an und nehmen Euch mit auf eine Reise in die alte LEGO-Technic-Zeit. Die Bauanleitung verlinke ich Euch direkt hier im folgenden Info-Kasten. Zusätzlich setze ich EUch Links zu den bekannten Verkaufsplattformen, damit Ihr Euch einen Überblick über die aktuellen Preise verschaffen und/oder das legendäre Technic Control Center 1 (LEGO 8094) gleich kaufen könnt.
Ihr habt Fragen? Oder möchtet Eure eigenen Erinnerungen mit uns und allen anderen Lesenden teilen? Dann schreibt es sehr gern in die Kommentare.
Basis-Infos zu LEGO 8094
- Set-Nummer: 8094
- Name: LEGO Technic Control Center 1
- Erscheinungsjahr: 1990 (siehe hierzu: LEGO Katalog 1990)
- Themenbereich: LEGO Technic, LEGO 90er-Jahre
- Produktionszeitraum: 1990 bis 1994
- Vertrieb in: Europa, Nordamerika, Australien und Asien
- Teilezahl: 554 Teile
- selber bauen: Bauanleitung LEGO 8094
- LEGO 8094 kaufen: bei Ebay, bei Ebay Kleinanzeigen, bei Bricklink
LEGO 8094 hautnah in der Video-Review
Im eingebundenen Video zeigt Andy das Technic Control Center detailliert. Du siehst die Funktionen hautnah in bewegten Bildern. Und am Ende des Videos wartet noch eine spannende Überraschung auf Dich. Andy programmiert nämlich selbst ein Design, das die Zeichenmaschine realisiert.
Die Original-Box von LEGO 8094
Die OVP ist tatsächlich sehr groß. Das sorgte damals Anfang der 90er-Jahre bestimmt für einige Wow-Effekte bei den Kindern. Wie einige unserer Follower berichten, lag Set 8094 unter manch einem Weihnachtsbaum. Vielleicht war das ja auch bei Dir der Fall. Schreib es gern in die Kommentare.
Die große Box kommt im typischen dunkelblauen Design mit dem riesengroßen TECHNIC-Schriftzug daher. Im Zentrum der Cover-Gestaltung ist das Hauptmodell. Man hat sofort das Gefühl, hier passiert gleich „echte Raketenwissenschaft“, wie bei einem Zauberkasten oder einem Experimente-Koffer. Auf drei kleineren Bildern zeigt LEGO die Alternativmodelle. Alles schön simpel. Sieht das nicht genial aus? Das Artwork von 1990 macht echt Laune.
Was ebenfalls Laune macht, ist die tolle Klappe, die die große LEGO-Technic-Box besitzt. So konnten Eltern und Kinder damals 1990 bereits im Laden einen ersten Blick auf alle Teile werfen.
Leider hat meine Box nicht mehr den passenden Blister. Das Blister-Inlay hielt alle Teile und Komponenten perfekt in der gewünschten Position. Ich habe Euch mal ein Bild von einem originalverpackten Technic Control Center rausgesucht. Schaut mal:
Lass uns einen Blick auf die Rückseite der OVP werfen. Hier zeigt LEGO in verschiedenen Bildern noch einmal die alternativen Modelle, die man aus den Bausteinen des Sets zusammenstecken kann.
Im oben eingebundenen Video zeigt Andy auch die Innenbox von Set 8094. Schaut Euch das unbedingt mal an.
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Die Bauanleitung von LEGO 8094
Unglaublich: Mit dieser doch recht dünnen Bauanleitung kann man vier verschiedene Modelle bauen. Leider nicht zeitgleich. Es sei denn man hat Set 8094 mehrmals. *Grins* Die digitale Bauanleitung habe ich Euch oben im Infoblock verlinkt.
Eine wichtige Info möchte ich vorausschicken. Wie bei vielen alten LEGO-Technis-Sets gilt auch hier: Der Aufbau ist mitunter etwas herausfordern. Und ebenfalls wichtig: Die einzelnen Technic-Bauteile müssen präzise zusammengefügt werden, um die richtige Funktionalität der motorisierten Mechanismen zu gewährleisten.
Hier ein Blick auf das Cover der Anleitung:
Euch interessiert bestimmt, welche vier Modelle man denn nun eigentlich aus Set 8094 bauen kann !?
Das zeige ich Euch jetzt. Hier kommt die Auflistung:
Modell 1: der Zeichen-Rover
Das Modell sieht aus wie ein kleiner Rover. Man kann den Technic-Stift einspannen und über die Fernsteuerung Formen aufs Papier malen. Ihr könnt das Modell in Bewegung sehen, wenn Ihr das Video von Andy anschaut. Ihr werdet es nach dem Blick auf das folgende Bild höchstwahrscheinlich schon vermuten: Die Kabel „verwurschteln“ sich bei den zeichnerischen Drehbewegungen ziemlich schnell. Ja, das ist tatsächlich eine Schwachstelle, die dem technischen Entwicklungsstand 1990 geschuldet ist. Mit Funkfernsteuerung wäre dieses Modell deutlich besser zum Malen geeignet.
Durchatmen! Es warten ja noch drei weitere Modelle auf uns. Weiter gehts!
Modell 2: die programmierbare Zeichenmaschine
Das zweite Modell ist gleichzeitig auch das Hauptmodell, denn es ist auf der Frontseite der Box am größten dargestellt. Es ist eine programmierbare Zeichenmaschine, die komplett eigenständig agieren kann. Echt cool!
Beim Testen ist uns allerdings aufgefallen, dass der Stift mitunter verrutschen kann oder die Haftung auf dem Papier verliert. Auch die Zeichnungen sind eher rudimentär und simpel. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass wir heute Jahrzehnte später ganz andere Möglichkeiten haben. Das lässt sich nur schwer mit diesem Vintage-LEGO-Set hier vergleichen. Nimm es als das, was es ist: Ein Stück LEGO-Geschichte.
Andy hat für die Zeichenmaschine ein kleines Programm geschrieben. Im Video seht Ihr, wie die Maschine ganz allein die Buchstaben „SKK“ (die Abkürzung für SteckKastenKrew) aufs Papier zeichnet. Absolutes Highlight! *Zwinker*
Modell 3: die Sortiermaschine
Nach dem Zeichnen, kommt das Sortieren. Deshalb lieferte LEGO in Set 8094 Modell 3 mit: die Sortiermaschine. Fällt Euch übrigens auf, wie entspannt die Farbgebung in den 90er-Jahren bei LEGO war? Ich sehe auf dem Bild nur schwarze und gelbe Bausteine, ein paar hellgraue Technic-Elemente und eine graue Grundplatte. Simpel und cool.
Die Idee hinter der Sortiermaschine ist denkbar einfach: Die schwarzen Bausteine kommen in die gelbe Kiste und die gelben Bausteine kommen in die schwarze Kiste. Check!
Modell 4: der Kran
Das vierte und letzte Modell ist ein elektrischer Kran. Ihn haben wir tatsächlich noch nicht gebaut. Aber ey: Was nicht ist, kann ja noch werden. Oder?
Das Herzstück des Control Centers: die Kontroll-Einheit
Das zentrale Element von LEGO-Set 8094 ist die Kontroll-Einheit. Sie ist das Gehirn des ganzen Sets. Hier wird jede Bewegung der Modelle koordiniert.
Dieses Panel ist wohl eines der größten LEGO-Teile der Geschichte. Oder vielleicht sogar DAS größte LEGO-Teil? Kennt Ihr ein größeres? Schreibt es gern in die Kommentare.
Ein Netzteil hat das Control Center 1 übrigens nicht. Sage und schreibe 6 große Batterien geben der Kontroll-Einheit Strom. Und ein gute Gewicht.
Besonders charakteristisch ist der große gelbe Navigations-Knopf (rechts im Bild). Daneben gibt es noch acht weitere Tasten zur Bedienung und zur Programmierung.
Andy zeigt im Video ganz genau, wie man das Panel nutzen kann und wie man damit einfachste Programmierungen Anfang der 90er-Jahre realisieren konnte. Ein großer Spaß!
Eine Menge Equipment im Gepäck
Wie Ihr auf dem Bild seht, kommt das LEGO Technic Control Center 1 (LEGO 8094) mit einer ganzen Menge zusätzlichem Equipment um die Ecke.
Welche Teile und Elemente sind das konkret? Ich liste sie Euch mal einzeln auf:
- Bedien-Element (Control Center)
- Bedienungsanleitung für das Control-Panel
- Bauanleitung für vier Modelle
- Zeichenblock
- LEGO-Technic-Stift in Schwarz (+ auf dem Bild ist ein neuer Ersatzstift zu sehen)
- Service-Heft
- Technic-Motoren
- Technic-Kabel
- Technic-Räder
- LEGO-Bausteine und Elemente in gelb, grau und schwarz (ohne blaue Pins)
- Gummis
- Ein Technic-Falt-Flyer mit anderen Sets
- Ein Stickerbogen (um die Tasten zu bekleben)
Auf den folgenden Bildern seht Ihr die einzelnen Elemente, Dokumenten und Bauteile noch einmal genauer:
Die Gummis sind allerdings nicht mehr original. Wir haben sie gegen ähnliche Gummis ausgetauscht. Ansonsten läuft das Technic Control Center 1 aber frisch wie am ersten Tag.
Fazit
Set 8094 hat heute im Prinzip keinen praktischen Spielwert mehr. Es ist manchmal etwas hakelig und zickig. Es ist aber ein Stück LEGO-Geschichte. Man könnte sagen, Das Control Center hat 1990 die Spielwelt revolutioniert. Ob das wirklich so ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich kenne mittlerweile auch LEGO-Sammler und AFOLs, die rückblickend über Set 8094 schimpfen. Und das ist vollkommen okay. So wird aus dem Stück LEGO-Geschichte ein „emotionales“ Stück LEGO-Geschichte. Für die einen positiv und für die anderen negativ.
Auf alle Fälle ist das Technic Control Center (LEGO 8094) ein spannender Versuch gewesen, Elektronik und LEGO miteinander zu kombiniert und so den Übergang von mechanischen Bauten hin zu elektronisch gesteuerten Modellen zu schaffen.
Was haltet Ihr von dem Set? Hattet Ihr es auch? Verbindet Ihr Erinnerungen daran? Schreibt es gern in die Kommentare. Wir freuen uns auf lustige Geschichten aus den 90er-Jahren.
Wir lesen uns!
8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo, Grüß Euch! Wie ich bereits bei Eurem YouTube Review angemerkt habe, handelt es sich hierbei nicht um den ersten programmierbaren Lego Technic Baukasten. Diesen Titel dürften Lego 1038 Universal Buggy (1985) und Lego 1092 Technic Control II (1986) inne haben. Ein Plotter, ziemlich ähnlich jenem aus 8094 ist bei 1092 abgebildet und bei 1038 sogar der Zeichen-Rover ähnlich wie Modell #1 beim 1990er Control Centre. Warum diese Baukästen im Collectors Guide nicht zu finden sind, kann ich leider auch nicht sagen.
Generell dürfte sich das 8094 Control Centre (noch) nicht zum Klassiker in der Lego Geschichte entwickelt haben. Ein kompletter gebrauchter Baukasten im guten Zustand mit Originalbox und Bauanleitung ist locker unter 100.- Euro zu bekommen. Ein Vergleich in diesem Kontext ist ganz interessant: Der ebenfalls 1990 erschienen Lego 6399 Airport Shuttle (Legoland Monorail) kostete im Erscheinungsjahr bei uns in Österreich in etwa das selbe wie das Control Centre (ca. 2.500.- Schilling Katalogpreis, bei Euch in Deutschland dürften das so ca. DM 300.- gewesen sein)
Heute wird ein gut erhaltener Lego Monorail Airport Shuttle 6399 (also mit Box und allem drum und dran) um rund das 10fache (!) gegenüber dem Control Centre gehandelt. Sprich ca. EUR 800.- bis 1.000.- gegenüber EUR 80.- bis 100.-
Beste Grüße, Harald
Hallo Harald,
sind die Set 1038 und 1092 wirklich komplett programmierbar, sodass sie individuelle Abläufe komplett selbst realisieren können? Laut Bricklink-Teilelisten verfügen die Sets lediglich über eine Motorisierung. Wir freuen uns über eine kurze Antwort 🙂
Liebe Grüße
Sebastian
Grüß Dich Sebastian!
Diese Dacta Interface Serie finde ich sehr spannend und lese mich da auch gerade ein. Wie Du völlig richtig geschrieben hast, sind die Modelle 1038 oder aber auch 1092 nur die motorisierten Modelle. Die eigentliche „Zentrale“ bilden die „Lego Interface“ Modul 9750 oder 1093. Die Lego Nr. 9771 ist wiederum die Steckkarte für den PC.
Wer damals keinen PC hatte, konnte die Modelle 1038 sowie 1090 (Technic Control I) und 1092 (Technic Control II) auch mit dem Schaltpult 1039 steuern. Diese bestand eigentlich aus nichts anderem, als aus einem normalen 4,5V Batteriestab, der mit drei Schaltern (die selben wie von der 12V Eisenbahn) verbunden wir und die wiederum mit den 4,5V Motoren der Modelle verkabelt sind. Ich finde das großartig! 🙂
Lieber Basti, lieber Harald,
der Titel für das erste programmierbare Lego Modell geht an den Kran aus dem Lego Technic Ideenbuch 8888 von 1980. Man programmiert das Ding mit großen Plates, auf die man die gezackten Plates steckt, die man aus der Lenkung von allen Technic-Sets kennt. Diese werden durch einen Getriebekasten gezogen und treiben wiederum Zahnräder an. Das Prinzip von Lochkarten quasi. Es ist einfach abgefahren
Hallo Julius,
ist der Kran aus Ideenbuch 8888 wirklich programmierbar? Ich sehe da nur Motorisierungskomponenten. Kann man dem Kran ein eigenes Programm (Muster) einspielen, was er dann komplett selbstständig abspielt? Also ohne, dass ein Mensch aktiv die Motorisierung betätigt?
Beste Grüße
Bastia
Ja, genau so ist es. Man legt vorab fest, was der Kran tun soll, indem man die gezackten Lenkungsplates entsprechend auf der großen Platte platziert. Die große Platte wird dann durch den Kran gezogen, und die Lenkungsplates lösen die weiteren Funktionen aus. Prinzip Lochkarte
Ich wollte dieses Set als Jugendlicher immer haben. Leider war es mir nicht vergönnt. Ich finde das Set ist sogar heute noch ein Hit und ich würde es mir kaufen.
Was für eine Seltenheit. Wusste ich als Kind gar nicht so zu schätzen, war wahrscheinlich viel zu jung als ich das bekommen hatte. Letztendlich habe ich damals nur die Sortiermaschine gebaut und das war es dann. Wenn man jetzt die alternativen Bauten sieht und auch die Texte dazu, was jeweils abgeht bei denen, dann kommt sofort der Wunsch zum Umbau auf.
Das Set schreit heute danach daheim als nächstes aufbereitet zu werden. Nur vor den alten Technic Stoppern habe ich etwas Angst beim Zerlegen, ich glaube die bleiben der Waschmaschine besser fern. Sonst zerbröseln noch mehr.
Glücklicherweise haben wir zu Beginn der Dark Ages relativ konsequent aus allem die Batterien und Akkus raus vor dem Einlagern. Das Control Center dankt auf jeden Fall dafür 😉