LEGO® 5550: das hässliche Entlein der Model-Team-Reihe?

Lego-Set 5550 von 1991 mit Original-Karton.


Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann stand LEGO®-Set 5550 immer im Schatten anderen Model-Team-Sets. Jeder wollte den großen Sattelschlepper (LEGO 5590) haben. Set 5550 fiel da sowohl in der Größe als auch im Design gegenüber anderen Baukästen der Reihe scheinbar immer etwas ab. Oder was meint Ihr?

Heute schauen wir uns das fünfte Model-Team-Set der Geschichte an und gehen der Frage nach, ob LEGO 5550 tatsächlich das „hässliche Entlein“ der Model-Team-Reihe wahr oder ob man dem Set damit Unrecht tut.

Los geht’s!

Basis-Infos zu LEGO 5550

Name: Rallye Van
Set-Nummer: 5550
Erscheinungsjahr: 1991
Teile: 527 Teile
Teileliste: alle Bausteine von LEGO 5550
Bauanleitung: LEGO 5550 selber bauen
LEGO 5550 kaufen: auf Ebay oder Ebay Kleinanzeigen

 

LEGO 5550 hautnah im Video-Review

 

Der Original-Karton von Set 5550

Auch 30 Jahre nach der Veröffentlichung dieses Sets steht die Box noch ziemlich frisch vor uns.

Die Original-Verpackung von Set 5550 1991.

Es ist eine schöne blaue Model-Team-Box, wie wir sie alle so lieben. Ich finde das Logo immer wieder cool. Es ist zeitlos schön.

Das Modell-Team-Logo in Silber auf blauem Hintergrund.

Das Artwork ist simpel aber schön. Der Look des Coverbildes ist eine Mischung aus Realität und Fiktion. Das Modell wird genau so gezeigt wie es ist, während der Hintergrund in einem Comic-Stil gezeichnet ist. Mich holt das optisch total ab. Man weiß genau, was man bekommt.

Die Rückseite zeigt zwei weitere Modelle. Man sieht neben dem A-Modell (Rallye-Van) auch ein B-Modell (Jeep) und sogar ein C-Modell (Racing-Truck).

Die Rückseite der Original-Verpackung von Set 5550 mit dem Hauptmodell (Rallye-Van), dem Alternativmodell 1 (Jeep) und dem Alternativmodell 2 (Racing-Truck).

 

Das B-Modell (Jeep) wird uns später in diesem Beitrag noch einmal begegnen. Den Renn-Truck kann man mit viel Fantasie selbst nachbauen. Kennt jemand jemanden, der den schon gebaut hat und zufälligerweise eine Anleitung erstellt hat? *gg* Das Teil ist der Wahnsinn!

Das zweite Alternativmodell zeigt einen Racing-Truck in weiß, gelb und schwarz.

Spannender Fact am Rande: Auf der Seite der Box steht die Altersempfehlung: Ab 10 Jahre. Creator-Expert-Modelle von heute geben meistens 16+ an. Spannende Entwicklung, oder? Ich denke, dass es auch in den 90er-Jahren schon Daddys gab, die gern Model-Team-Sets gebaut haben. Oder was meint Ihr?

Typisch für OVPs dieser Zeit sind Klapp-Deckel. So konnte man damals schon im Spielzeugladen einen ersten Blick auf die Teile werfen. Grandios!

Zu sehen ist die Box mit dem geöffneten Klapp-Deckel, der innen mit weiteren Bildern bedruckt ist und einen Blick in das Innere des Baukastens frei gibt.

Im Inneren der Box steck ein weißer Karton mit einem weißen Inlay, in dem alle Bausteine geliefert wurden.

Preis-Frage: Was hat LEGO-Set 5550 damals gekostet?

Ich finde es immer besonders spannend, wenn ich auf alten OVPs Preisschilder finde. Auf der Verpackung von diesem Set steht 75,00 DM (Deutsche Mark).

Das Preisschild ist original von 1991 und zeigt den Preis 75 deutsche Mark.

Der Collectors Guide sagt uns auf Seite 280, dass Set 5550 insgesamt 527 Teile hat.

Seite 280 vom Lego Collectors Guide oben rechts.

Wir kommen also auf einen Preis pro Teil von 14,23 Pfennig. Umrechnungsspielchen hin oder her: Wahrscheinlich kann man davon ausgehen, dass wir mittlerweile bei einer Umrechnung von D-Mark zu Euro bei ungefähr 1 zu 1 sind. Wenn ich mit älteren Menschen spreche, dann sagen sie oft, dass 100 D-Mark noch richtig viel Geld waren. LEGO war also auch damals schon preisintensiv.

Was grundsätzlich nicht schlimm ist, wenn die Qualität stimmt. Dieses Modell hier ist auf alle Fälle immer noch ein stabiles Spielzeug und ist jederzeit einsatzbereit. Von 10 bis 99 Jahren. *gg*  Ja zugegeben, der Sticker auf der Seite ist nicht mehr ganz so frisch. Zum Thema Aufkleber kommen wir gleich.

Das Modell 5550 von schräg vorn vor grauem Hintergrund.

 

Die Bauanleitung mit zwei Modellen

Die Anleitung (Link ist oben in der Info-Box) sieht aus wie frisch aus der Presse. Der Zustand ist für seine über 30 Jahre noch erstaunlich frisch.

Das Cover der Bauanleitung.

Innerhalb der Bauschritte geht es ordentlich voran. Es ist schon ein bisschen Konzentration nötig, aber das macht es ja so toll. Man kann sich so richtig schön ins LEGO-Bauen vertiefen.

Blick in die ersten zwei Seiten der Bauanleitung.

Besonders schön finde ich an Model-Team-Baukästen, dass die Unterkonstruktion der Fahrzeuge aus alten LEGO-Technic-Bricks besteht. Noppige Bricks mit Löchern, Stangen und so weiter. Das sorgt für Stabilität und die nötigen Funktionen.

Die Unterseite des Modells. Man sieht sehr schön die stabilen alten Lego-Technic-Bausteine.

Besonders cool finde ich am Rallye-Van (LEGO 5550), dass man über eine ganz simple Konstruktion mit Hilfe des Ersatzrades auf dem Dach die Lenkung der Vorderräder realisieren kann. Eine klassische Hand-of-God-Steurung kann so viel Freude machen. Das Lenk-Gestänge läuft komplett verdeckt unter dem Innenraum-Boden. Sehr cool!

Auf der Oberseite des Modells ist ein Ersatzrad, mit dem man das Modell lenken kann.
Nach „nur“ 25 Bauschritten ist das A-Modell fertig. Wenn man das in Relation zu der Gesamtzahl der Teile (527) setzt, dann kommt man auf 21,08 Teile pro Bauschritt. Und da sind teilweise auch große Bausteine dabei.

Bauschritt 25

Nach dem A-Modell geht es bündig zum B-Modell.

Das Bild zeigt den Jeep als B-Modell für Set 5550.

Der Jeep ist nach „nur“ 20 Bauschritten einsatzbereit. Er wird allerdings aus weniger Bausteinen gebaut als der Rally-Van (A-Modell).

Bauschritt 20 vom Alternativmodell.

 

Das traurige Sticker-Thema

Das Grundproblem bei vielen Sets aus der Model-Team-Reihe sind die Sticker, die über mehrere Teile geklebt werden mussten. Das fällt einem schon dann auf die Füße, wenn man versucht aus dem A-Modell das B-Modell zu bauen.

Set 5550 wurde mit insgesamt 11 Stickern ausgeliefert:

Stickerbogen aus Lego-Set 5550 mit 11 Aufklebern.

Im Video oben zeige ich die Sticker detailliert am Modell. Schaut es Euch gerne mal an. Dabei fällt auf, dass einige Sticker schon komplett fehlen (die Kennzeichen-Aufkleber und der Sticker auf der Front). Andere Sticker lösen sich bereits, wie auf dem Bild hier zu sehen:

Der Aufkleber löst sich nach den Jahren schon ab.

 

Das A-Modell von Set 5550

Das Hauptmodell des Sets ist ein Rallye-Van. Im LEGO Collectors Guide auf Seite 280 wird das Fahrzeug als „Rallye-Service-Wagen“ bezeichnet. Hier mal ein paar Bilder von vorn, von der Seite und von hinten:

Lego-Set 5550 von schräg vorn.

Seitenansicht des Modells.

Ansicht von schräg hinten.

Das Set ist farblich sehr schlicht gehalten. Es besteht aus gelben, weißen, schwarzen, hellgrauen und roten Teilen. Die Lenkung wird (wie weiter oben bereits erklärt) über eine Hand-of-God-Steurung realisiert und funktioniert sehr gut. Im Video fahre ich mehrmals begeistert über den Tisch.

Es gibt aber noch weitere Funktionen. Man kann insgesamt sechs Türen bzw. Klappen öffnen.

Offene Türen am Modell.

Offene Türen am Modell.

Offene Türen am Modell.

Die Seitenspiegel sind dezent verstellbar und die Sitze im Innenraum lassen sich minimal verstellen.

Verstellbare Lego-Sitze im Innenraum des Vans.

Apropos Sitze: Ich frage mich, warum ein Rallye-Van im hinteren Bereich eine Sitzbank hat. Ein Überrollkäfig wäre wahrscheinlich zweckmäßiger. Wenn man dem Collectors Guide folgt und das Fahrzeug als „Rallye-Service-Wagen“ bezeichnet, dann frage ich mich, warum im hinteren Bereich des Vans nicht noch ein paar Räder oder Motorteile gestapelt sind. Das wäre auch sehr cool.
Aber ey, das ist LEGO. Man kann den Van ja auch problemlos noch etwas individualisieren.

 

Das B-Modell von Set 5550

Das Alternativmodell ist ein Jeep. Ein ziemlich stylisher Jeep, wie ich finde. Andy und ich haben vor einiger Zeit mal ein echt cooles Outdoor-Shooting mit dem B-Modell gemacht. Hier mal ein Bild von unserem Instagram-Account:

Outdoor-Shooting von B-Modell 5550.

Andy hat zu dem Jeep übrigens ein sehr schönes Review-Video gemacht. Zieht Euch das unbedingt mal rein:

 

Fazit: Ein hässliches Entlein oder ein schöner Schwan?

Auch wenn LEGO-Set 5550 in meiner Kindheit bei mir auf keinem Wunschzettel stand und ich es Anfang der 90er-Jahre als eher schwach empfunden habe, ist es heute doch ein unterhaltsames Set.

Der Bau macht Spaß, die beiden Modelle sehen dekorativ aus und man kann eine Menge Spielfreude damit haben. Ich liebe es mit Model-Team-Modellen von LEGO entspannte Kurven auf dem Schreibtisch zu drehen.

Es gibt mit Sicherheit noch bessere Sets der Reihe, aber ein hässliches Entlein ist Set 5550 definitiv nicht. Oder was meint Ihr?

Mich würde interessieren, wie Ihr das Set einordnet. Vielleicht hattes Ihr es ja selbst als Kind. Vielleicht verbindet Ihr mit dem Baukasten 5550 sogar ein paar tolle Erinnerunge. Teilt es gern in den Kommentaren mit uns und der Welt.

Wir lesen uns!

 

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hi
    Könntet ihr mal einen Direktvergleich zum Zugfahrzeug aus 5581 machen?
    Die Fahrzeuge sind ja optisch nahezu identisch, bautechnisch wurden sie aber offenbar unabhängig von einander designet.
    Ich selbst hatte die o.g. neuere Version 5581, was entweder an meinem Alter oder der Tatsache lag, dass dort noch ein cooles Boot zum Set gehörte. Wer weiss….
    Grundsätzlich empfinde ich das Fahrzeug keineswegs als hässlich, dass die Seitenpanele komplett eingeklappt werden können und nicht wie beim „Update“ überstehen, empfinde ich sogar als Pluspunkt!
    MfG, Sack

    P.S.: macht weiter so 🙂

    Antworten
    • basti_avatar
      Sebastian Beintker
      21. April 2023 10:27

      Hallo Sack,

      wir schauen mal, was sich machen lässt. Danke für das gute Feedback und die Ergänzung.

      Beste Grüße
      Basti

      Antworten
  • Kai-Uwe Matschke
    11. Dezember 2023 10:08

    Finde den cool, wollt den damals auch haben. Waren noch die besseren Lego-Zeiten.

    Antworten

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