Im Jahr 1985 kam innerhalb der LEGO®-Weltraum-Reihe dieses kleine Raumschiff mit der Nummer 6805 auf den Markt. Mein Bruder hat dieses Set 1987 oder 88 beim Besuch des Intershops am Berliner Alexanderplatz bekommen. Meine Eltern haben sogenannte Forumschecks verwendet, um das begehrte Spielzeug für den Preis von 3,50 D-Mark für meinen Bruder zu ergattern. Ich bekam übrigens LEGO-Set 6612 (Fire Chief´s Car).
Heute zeige ich Euch das Set im Detail und nehme Euch mit zurück in die goldenen 80er-Jahre von LEGO. Wenn Ihr Fragen habt oder wenn Ihr eigene Gedanken und Erinnerungen teilen wollt, dann nutzt gern die Kommentarspalte unter dem Beitrag.
Basisinfos: LEGO 6805
- Name: Astro Dasher (F-1 Flügelgleiter mit Infrarot-Zoom und Astronaut)
- Set-Nummer: 6805
- Erscheinungsjahr: 1985 (Januar)
- Themenbereich: LEGO Space, LEGO 80er-Jahre
- Produktionszeitraum: 1985 bis 1986
- Vertrieb in: Deutschland, Nordamerika, Australien und Asien
- Verkaufspreis (1985): 3,50 DM
- Teile: 23 Teile + 1 Minifigur
- Bauanleitung: LEGO 6805 selber bauen
- LEGO 6805 kaufen: auf Ebay, Kleinanzeigen, Bricklink
Der Preis damals und heute
Das Set hat damals ca. 3,50 DM bis 4,00 DM gekostet. Heutzutage ist der Astro Dasher ohne Box relativ gut zu bekommen, man kann den kleinen Raumgleiter aber auch ganz gut nachbauen. Die Teile und die Bauanleitung habe ich Euch oben im Infoblock verlinkt. Sehr schwer wird es heute allerdings, Set 6805 mit Originalbox zu finden. Kleine Sets sind mit Box meist schwerer zu bekommen, weil die kleinen OVPs oft sofort in den Müll geflogen sind. In den letzten fünf Jahren habe ich Baukasten 6805 mit Box bei Kleinanzeigen ein einziges Mal gesehen (mit der defekten Box im folgenden Bild) und habe 22 Euro dafür bezahlt.
Die Box mit dem Preisschild oben habe ich 2023 in einem LEGO-Konvolut bei Kleinanzeigen gefunden und konnte sie glücklicherweise auch einzeln erwerben. Für die leere Box habe ich 25 Euro bezahlt. Es musste halt sein. 😉 Ihr wisst, was ich meine.
Neu gibt es das Set aktuell bei Bricklink nicht (Stand: August 2024). Gebraucht mit Box geht es weltweit bei ca. 35 Euro los.
Die EU-Box von Set 6805
Die Box des Sets ist die kleinste Größe, die von 1978-1987 standardmäßig herauskam. Sie hat die Größe: 9.5 x 5.8 x 3.7 cm. Diese OVP-Größe wurde damals zum Beispiel auch bei den Sets 6611, 6502 und 6613 verwendet. Ab 1985 hatten die Boxen auf der Vorderseite, neben der LEGOLAND-Banderole auch noch einen schmalen gelben Rahmen und das Frontbild herum. Dieses Box-Design wurde damals aber nicht nur für LEGO-Space, sondern auch für die Themenbereiche LEGO-Stadt, LEGO-Ritter und Burgen und LEGO-Piraten verwendet.
Auf der Rückseite der Box finden sich drei Alternativ-Modelle. Zwei weitere Raumschiffe und eine Art Bodenstation.
An der Oberseite befindet sich eine Lasche zum Aufhängen.
Die Unterseite der Box zeigt ein weiteres Bild des Sets, sowie einen Barcode und das Jahr, in dem das Set erschienen ist. Gibt es mehrere Box-Varianten, sind zwei Jahreszahlen aufgedruckt.
Geöffnet wurde die Box rechts an der schmalen Seite mithilfe einer vorperforierten Aufreißlasche. Auf der linken schmalen Seite ist das Set noch einmal abgebildet.
Ein interessantes Detail für Sammler: Es gab tatsächlich Boxen, die aus weißem oder braunem Karton hergestellt wurden. Das bekommt man normalerweise nicht mit, wenn man nicht zufällig ein Set mit Box doppelt hat. Bedauerlicherweise ist bei dem weißen Karton die Frontseite beim „unkonventionellen“ Öffnen der OVP abgerissen. Immer wieder erstaunlich, wie einige Menschen (damals wie heute) Boxen öffnen. *Grins*
Soweit ich weiß, existierte nur diese EU-Box-Version. Das Set war ja auch nur bis 1986 auf dem Markt. Ab 1988 veränderten sich Boxgrößen und Aufreißmethode leicht.
Die US Box vom Astro Dasher
Die US-Version des Kartons hatte die gleiche Größe wie die EU-Version. Es gab aber auch deutliche Unterschiede. Während auf der EU-Box keine Teilanzahl vermerkt wurde, stand auf der US-Box die Zahl der Teile vorn links unten. Die Aufhänglasche an der Oberseite der US-Box war so hoch, wie die Box selbst. Auf ihr waren die LEGO-Banderole mit Themenwelt, LEGO-Symbol, Altersangabe, sowie Nummer und Name des Sets aufgedruckt.
Die Frontbilder der EU- und US-Box sind gleich. Dadurch sind bei der EU-Box Teile des Modells von der LEGO-Banderole und dem Logo leicht verdeckt, während das Modell auf der US-Box komplett frei erkennbar ist.
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung ist eine kleine Faltanleitung. Zusammengeklappt sieht sie so aus:
Wenn man sie entfaltet, dann sieht man zuerst den Bau der Minifigur und dann die ersten 6 Bauschritte von Set 6805:
Auf der anderen Seite wird der Astro Dasher in den Bauschritten 7 und 8 finalisiert:
Zusätzlich werden alle drei Alternativmodelle aufgeführt, die wir bereits auf der Rückseite der Box gesehen haben. Somit konnte man die alternativen Modelle auch ohne Box bauen. Je nach Anzahl der Bauschritte sind damals bei diesen kleinen Sets bis zu drei Alternativmodelle in der Bauanleitung mit abgebildet gewesen.
Die Minifigur
Der klassische LEGO-Astronaut in Blau ist eine sehr schöne Figur, die es von 1984 bis 1987 in 12 Sets gab. Der Torso ist mit dem klassischen Space-Logo bedruckt, welches dann auch in der Futuron- und Space-Police-I-Reihe wieder verwendet wurde.
Schaut mal, Basti hat einen ganz ähnlichen Pullover an. Das Space-Logo darauf ist übrigens komplett aus Bausteinen gebaut:
Alle Bausteine und das aufgebaute Set
Hier eine Übersicht der im Set enthaltenen Steine:
Auffällig an diesem Set ist die Farbgebung. Bis auf die transparenten Teile in Rot und Grün, sind hier ausschließlich graue und schwarze Teile vorhanden. Das macht das Set für mich optisch äußerst stimmig. Fun Fact: Die Anzahl von 5 Flügelteilen im alten Hellgrau in diesem Set wird nur von einem Town-Set getoppt. In LEGO 6595 Surf Shack sind nämlich 6 graue Flügelteile vorhanden.
Und nun zum aufgebauten Set:
Das Set ist recht schnell aufgebaut, auch die alternativen Modelle sind gut zu bauen. Bei den kleineren Sets ist das aufgrund der Abbildungen meist einfacher möglich, als bei größeren.
Mir hat es immer großen Spaß gemacht das Originalmodell und die drei Alternativmodelle zusammenzustecken und damit zu spielen. Besonders schön fand ich vor allem die Station (das erste eben gezeigte Alternativmodell).
Fazit
Richtig objektiv kann ich bei der Beurteilung des Astro Dashers (LEGO 6805) wohl nicht sein, da ich eine recht große emotionale Bindung zu diesem Set habe. Ich finde es einfach klasse. Das kleine Raumschiff ist super, die Figur ist top, die Alternativmodelle sind sehr cool. Mein Eindruck ist, dass das Set insgesamt etwas unter dem Radar läuft, denn bisher habe ich nur ein englisches Review dazu gefunden. Nun bringe ich das erste deutsche Review zu Set 6805.
Wie findet Ihr das Set? Kennt Ihr es? Hattet Ihr es? Kommentare sind gern gesehen!
Wir lesen uns!
8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Vielen Dank Florian für den Beitrag!
Das mit dem Intershop ist eine spannende Sache. Bei uns hat dieses kleine Set zu dieser Zeit 35,- Schilling gekostet. Wie übrigens alle kleinsten Sets aus Stadt, Weltraum oder Ritter. Lt. Historischem Währungsrechner der österreichischen Nationalbank sind das nach heutigem Geld EUR 6,50.
Leider verstehe ich voll und ganz, weshalb die kleinen Verpackungen heute fast nicht mehr oder in vielen Fällen in einem schlechten Zustand erhalten sind. Wenn ich so eine Lego-Schachtel geschenkt bekommen oder mit meinem Taschengeld selbst gekauft habe, lag der Fokus zur Gänze auf den Inhalt, weshalb auch meine Schachteln zumeist entweder gleich im Müll gelandet sind, oder aber nur noch stark beschädigte Fragmente die 1980er Jahre überlebt haben. Dieses schlechte Gewissen hat mich ja erst wieder nach über 20 Jahren zum Lego-Sammeln gebracht. Jetzt passe ich auf die nachgekauften Schätze meiner Kindheit umso mehr auf und bin dankbar, dass viele in ihrer Kindheit sorgsamer damit umgegangen sind, damit ich es jetzt schön archivieren kann.
Beste Grüße aus dem Tullnerfeld, Harald
Hallo Florian, vielen Dank für den tollen Beitrag.
Ja, das mit den Kartons wegschmeißen ist aus heutiger Sicht tragisch, aber damals spielten wir noch nicht mit solcher Weitsicht wie heute.
Ich selbst hatte das Set zwar nicht, aber ich bekam kürzlich auf kuriosem Umweg die Box zum Set 6806 (Surface Hopper, von 1985). Ich bestellte (wie so oft) einen Leerkarton von irgendeinem anderen (größeren) Set und der Verkäufer hatte als Füllmaterial zur Stabilisierung diese kleine OVP des 6806 verwendet – unfassbar, dass Menschen sowas tun^^ – aber zum Glück für mich. Nun hatte ich die Box und das Set habe ich das Ruck-Zuck auch noch rebrickt. In meinem Fall ist die Box oben eingeschnitten worden. Soll heißen, dass dieser LEGOLAND Aufhänger nicht mehr dran ist, dafür ist der Rest der Box aber nahezu makellos.
Freue mich auf weitere Beiträge von dir.
Liebe Grüße aus Potsdam
Das Set hatte ich als Kind auch bekommen und fand / finde es immer noch toll. Jetzt ist das Set in den Besitz von meinem Sohn übergegangen. Mit dem Ding muss gespielt werden!
Durch ein Steinekonvolut konnte ich u.a. dieses Set meiner Sammlung hinzufügen. Leider ohne Box und Anleitung. Um so schöner ist es, hier das komplette Set mit Box und Anleitung vorgestellt zu bekommen.
Hallo Florian,
danke für den schönen Beitrag, der mich wieder in meine Kindheit befördert hat. Das von Dir erwähnte LEGO-Set 6612 (Fire Chief´s Car) habe ich von meinen Eltern zum Nikolaus bekommen, gekauft im Intershop in Magdeburg ca. Anfang der 80er Jahre. Die Originalverpackung habe ich zum Glück noch sehr gut erhalten. Wir DDR Kinder haben Lego gehütet wie einen Schatz… Was ich von meiner PEBE Sammlung nicht behaupten konnte. Da flogen die Steine in einen großen Schuhkarton…
Eine schönes Geschichte über ein Set aus der Kindheit.
Ich habe auch noch das letzte Set inklusive Verpackung, welches ich mir selbst als Kind von meinem Taschengeld gekauft habe. Es ist der Galaxy Explorer 928. Die Reihe Classic Space kam da gerade heraus und ich habe mir von allen diese Sets zu Weihnachten und den Geburtstag gewünscht. Daher habe ich einige Set von Classic Space. Leider haben ca. 1 Jahr später meine dark ages begonnen. Oder es war ein Segen, denn die Sets sind heute noch wie neu. Sie steht sein ein paar Jahren in meinem Büro zur Dekoration.
Ja, ich kenne dieses Set gut:
In den 90ern habe ich einiges an Lego von Verwandten bekommen, bei denen ältere Cousins nicht mehr mit dem Lego gespielt haben, ihre Eltern dieses Lego aber nicht einfach irgendwo in den Keller packen oder gar wegwerfen wollten.
Schon als Kind war ich ein großer Fan von Weltraum und Raumfahrt, da habe ich mich auch über solche kleinen Sets gefreut.
Es gab glaube ich auch mindestens einen Weltraum-Rover von Lego, der hinten so ein kleines Raumschiff (oder eins, das sehr ähnlich aussieht) auf der Ladefläche hatte.
Manche Rover hatten auch eine Art „Startrampe“ mit Raumschiff: Während der Fahrt war das Raumschiff waagerecht.
Wenn man das Raumschiff starten wollte, dann klappt man die „Startrampe“ mit dem Raumschiff schräg nach oben, sodass sie ähnlich wie eine Feuerwehrleiter nach oben steht.
Als Kind hatte ich auch versucht, passend zu den kleinen Raumschiffen z.B. Planeten, Monde und Asteroiden aus Lego-Bricks und Plates zu bauen.
Bei den Planeten und Monden ist das gar nicht so einfach, schöne Kugeln zu bauen, die annähernd rund aussehen.
Leider kannte ich als Kind noch nicht den Noppenstein, der an der Seite mehrere Noppen hat: Daran kann man Plates in alle 3 Richtungen anbringen.
Erst viele Jahre später habe ich so etwas von Lego als Weihnachtsbaum-Kugel gesehen.
Woran ich mich auch noch erinnern kann: Es gab von Lego Spielmatten aus Stoff. Davon gab’s auch eine, die wie der Mond aussah: ein großer grauer Kreis mit Kratern, dazu ein paar Landestellen für Raumschiffe.
Ich weiß leider nicht, ob es diese Lego-Spielmatte bei meinen Eltern noch gibt.
Die alten Lego-Steine sind aber zum Glück noch fast vollständig vorhanden. Die Sets sind zum Großteil in Einzelteilen. Von vielen habe ich aber noch die Bauanleitungen.
So „unkonventionell“, wie bei der beschädigten Box oben im Review, geöffnete OVPs findet man leider öfter. Offenbar hat die Aufhängelasche viele Leute und Kinder dazu verleitet, sie zum Öffnen (Aufreißen) der Kartons zu nutzen, statt der eigentlich vorgesehenen Öffnung an der Kartonseite – was dann wohl zusätzlich dazu geführt hat, dass noch weniger Boxen aufgehoben wurden…
Vielleicht ist diese „Fehlbedienung“/“Fehlbehandlung“ auch der Grund dafür, dass die Boxen Ende der 80er geändert wurden und die Aufhängelasche entfiel?